Die alte Weserfähre zwischen Hävern und Windheim

Die Anfänge der Weserfähre zwischen Hävern und Windheim liegen im Dunkeln der Geschichte. Wahrscheinlich wurde sie eingerichtet, als die Weser ihr endgültiges Bett zwischen Hävern und Windheim genommen hatte und die Häverner Dorfbewohner nur noch auf diesem Wege zur Windheimer Kirche gelangen und die Bauern auf der Windheimer Weserseite nur so ihre Felder in der Häverner Marsch erreichen konnten.
Die erste urkundliche Erwähnung der Fähre stammt aus dem Jahr 1548, als Cordt Plage in der Amtsrechnung von Petershagen als Vermannin Windheim genannt wird. In den nächsten Jahrhunderten gibt es immer wieder Hinweise auf die Fähre, so dass von einer durchgängigen Existenz ausgegangen werden kann.
Im Jahr 1850 drängen die Eingesessenen von Hävern auf die Ablösung des Fährkanons und werden Besitzer der königlichen Weserfähre Hävern – Windheim in vollem Sinne der Fährgerechtigkeit. Dieses Eigentum wird im Jahr 1889 vom Regierungspräsidenten von Pilgrim noch einmal ausdrücklich bestätigt. Es ist bis heute im Besitz der Gemeinde Hävern, beziehungsweise seit der Gebietsreform im Jahre 1973 der Stadt Petershagen.
Im Verlauf der Zeit ist die Fähre zwei Mal eingestellt worden. Im Jahre 1810 aus politischen Gründen, als Napoleon die Grenze Frankreichs bis an die Weser verschob, und im Jahre 1976 aus ökonomischen Gründen, als die Weserbrücke in Petershagen zur Konkurrenz geworden war. Beim ersten Mal dauerte es 15 Jahre, bis sie ihren alten Betrieb wieder voll aufnehmen konnte, und beim zweiten Mal 26 Jahre.